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BackUp - Produktivsysteme

Dokumentation

Backup‑Dokumentation (3‑2‑1)

Organisation: IT‑TEAM · Version: 1.1 · Gültig ab: 07.10.2025 · Zeitzone: Europe/Berlin
Eigentümer: IT‑Leitung
Kontakt: Team‑Channel IT it@…

Inhalt

  1. Ziel & Geltungsbereich
  2. 3‑2‑1 Prinzip
  3. Backup‑Ziele
  4. Backup‑Quellen & Ziele
  5. Sicherungsarten & Zeitplan
  6. Aufbewahrungsrichtlinien
  7. QNAP‑Ordnerstruktur
  8. Rollen & Verantwortlichkeiten
  9. Zugangsdaten & Schlüsselmaterial
  10. Monitoring, Berichte & Eskalation
  11. Wiederherstellung (Restore)
  12. Restore‑Test‑Checkliste
  13. Verfahren (operativ)
  14. Sicherheit & Compliance
  15. Kapazitäts‑ & Lifecycle‑Management
  16. Änderungskontrolle & Versionierung
  17. Anhänge

Ziel & Geltungsbereich

Diese Dokumentation beschreibt Aufbau, Betrieb und Kontrolle der Backup‑Strategie nach dem 3‑2‑1‑Prinzip für die IT‑Infrastruktur. Sie gilt für alle produktiven Systeme (Server, Dienste, Konfigurationen, Shares) der Organisation.

3‑2‑1 Prinzip (umgesetzt)

  • 3 Kopien: Produktivdaten + mindestens zwei unabhängige Sicherungskopien.
  • 2 Medientypen/Orte: QNAP‑NAS (2 Systeme), externe Wechselmedien (3 Festplatten), Windows‑Backup‑Server (Veeam), Linux‑Backup‑Server (immutable).
  • 1 Kopie extern/offline: Wöchentliche Sicherung auf externe Festplatten (Wechselbetrieb).

Backup‑Ziele

  • RPO: ≤ 24 h (tägliche Sicherungen).
  • RTO: systemabhängig; Priorität laut Notfallbetrieb (siehe Ordnerstruktur QNAP).
  • Integrität & Unveränderlichkeit: Linux‑Backup‑Server mit immutable‑Speicher.

Backup‑Quellen & Ziele

Quellen (Beispiele)

  • Active Directory (Domänencontroller)
  • Applikations‑/Applikation‑Server
  • File‑Server (Shares, Berechtigungen)
  • Terminalserver
  • Hilfssysteme: Printserver, Schließanlage

Ziele / Speicherorte

  1. QNAP‑NAS A & QNAP‑NAS B
    Primäre NAS‑Ziele für tägliche Sicherungen; Ordnerstruktur zur Priorisierung.
  2. Windows‑Server mit Veeam
    Führt Sicherungs‑ und Aufbewahrungslogik aus.
  3. Linux‑Server (immutable)
    Unveränderlicher Ziel‑Datenspeicher; aktuell ohne automatische Löschung.
  4. Externe Wechselmedien (3× HDD)
    Wöchentliche Offline‑Rotation (extern lagerbar).

Sicherungsarten & Zeitplan

  • Tägliche Sicherungen: alle Systeme, Start täglich 20:00.
  • Wöchentliche Sicherung auf externes Medium: Rotation über 3 Festplatten (HDD1, HDD2, HDD3).
  • Monatliche Vollsicherung: zusätzlich zu den täglichen Inkrementen/Differentials.
  • Jährliche Vollsicherung (Jahresarchiv): Langzeitaufbewahrung.

Zeitfenster mit Wartungsfenstern/Batch‑Jobs abstimmen, um Lastspitzen zu vermeiden.

Aufbewahrungsrichtlinien

Standard (alle Server außer Linux‑immutable)

  • 7 Tage tagesaktuelle Wiederherstellungspunkte
  • 1× pro Monat: Vollbackup (Monatsstand)
  • 1× pro Jahr: Vollbackup (Jahresstand)

Linux‑Backup‑Server (immutable)

  • Aktuell ohne Löschung (unbegrenzte Aufbewahrung)
  • Kapazität regelmäßig prüfen; perspektivische Lifecycle‑Policy definieren (z. B. GFS/Objekt‑Lock‑Retention)

QNAP‑Ordnerstruktur (Zielablage)

/Backups
├─ Notfallbetrieb
│  ├─ ActiveDirectory
│  ├─ ApplikationServer
│  └─ FileServer
├─ Hilfssysteme
│  ├─ Printserver
│  └─ Schliessanlage
└─ Terminalserver

Bedeutung: Notfallbetrieb (höchste Priorität), Hilfssysteme (unterstützende Dienste), Terminalserver (Benutzer‑Sitzungen).

Rollen & Verantwortlichkeiten

  • IT‑Leitung: Freigabe der Richtlinie, Budget & Kapazität.
  • Backup‑Admin (Veeam/Storage): Job‑Design, Aufbewahrungen, Rotationen, Monitoring, Berichte.
  • System‑Owner (Workloads): Funktionsprüfung der Anwendungen, Teilnahme an Restore‑Tests.
  • Security/Compliance: Immutable‑Schutz, Zugriffskontrollen, Audit‑Bereitschaft.

Zugangsdaten & Schlüsselmaterial

Ablage: Passbolt. Prinzip: Need‑to‑Know, Vier‑Augen‑Prinzip. Achtung: Keine Zugangsdaten in dieser Dokumentation hinterlegen.

Monitoring, Berichte & Eskalation

  • Statusberichte werden täglich an die IT‑Mitarbeiter gesendet und täglich geprüft.
  • Prüfkriterien: Job‑Erfolg/Fehler, Dauer/Throughput, Änderungsrate, Kapazität, Replikations‑/Immutable‑Status.
  • Eskalation: ITSM‑Ticket, On‑Call/Backup‑Admin, Sofortmaßnahmen bei Notfallbetrieb.

Wiederherstellung (Restore)

  • Regelmäßige Tests: vierteljährlich (quartalsweise) Stichproben‑Restores.
  • Umfang: mind. je ein System aus Notfallbetrieb, Hilfssysteme, Terminalserver – inkl. Anwendungsprüfung.
  • Dokumentation: Ergebnisprotokoll mit RTO/RPO‑Istwerten, Screenshots/Logs, Lessons Learned.
  • Ad‑hoc‑Restores: nach Bedarf; dokumentierter Change.
  • Technische Durchführung: siehe separate Dokumentation „Restore‑Prozessbeschreibung“.

Restore‑Test‑Checkliste

Diese Checkliste dient der strukturierten Durchführung und Dokumentation der vierteljährlichen Restore‑Tests. Der technische Ablauf ist in einer separaten Dokumentation beschrieben.

#PrüfschrittBeschreibungVerantwortlichErgebnis / Bemerkung
1TestauswahlAuswahl der Systeme gemäß Rotation (Notfallbetrieb, Hilfssysteme, Terminalserver)Backup‑Admin 
2ITSM‑TicketAnlegen des Restore‑Tickets im ITSM inkl. Scope und RisikenBackup‑Admin 
3Restore durchführenDurchführung gemäß Prozessbeschreibung (isolierte Testumgebung/Ersatzsystem)System‑Owner / Backup‑Admin 
4FunktionstestDienste starten, AD‑Login, Datenkonsistenz, ApplikationschecksSystem‑Owner 
5RTO/RPO erfassenIst‑Werte dokumentieren (Start/Ende, Wiederanlaufzeit, Datenstand)Backup‑Admin 
6ProtokollRestore‑Protokoll inkl. Screenshots, Logs, Hash‑/IntegritätschecksBackup‑Admin 
7Review & AbnahmeFachlicher/technischer Review, Abnahme durch IT‑LeitungIT‑Leitung 
8Lessons LearnedAnpassungen an Jobs, Retention, Kapazität, Runbooks ableitenBackup‑Admin / IT‑Leitung 

Verfahren (operativ)

1) Täglicher Betrieb (Start 20:00)

  1. Veeam‑Jobs starten; Linux‑Immutable‑Targets online.
  2. Fortschritt/Logs überwachen.
  3. Nach Lauf: Statusbericht erzeugen/versenden; Team prüft bis nächsten Arbeitstag 10:00.

2) Wöchentliche Offline‑Rotation (3× HDD)

  1. Aktive HDD abkoppeln → sicher lagern (Offsite/Brandschutz empfohlen).
  2. Nächste HDD anschließen/mounten.
  3. Integritätsprüfung (SMART/FS‑Check/Hash‑Checks, sofern verfügbar).
  4. Backup planmäßig laufen lassen; Rückmeldung im Wochenreport dokumentieren.

3) Monatliche & jährliche Vollbackups

  • Per Veeam‑Zeitplänen/Policies.
  • Erstellung und Kopie auf sekundäre Ziele überprüfen (QNAP B / Immutable).
  • Jahressätze gesondert kennzeichnen.

4) Restore‑Test (quartalsweise)

  1. Auswahl Testobjekte nach Kritikalität/Rotation.
  2. Wiederherstellung in isolierter Testumgebung oder auf Ersatzsystem.
  3. Funktions‑/Integritätsprüfung mit Fachbereichen.
  4. Protokollierung im Testregister gemäß Checkliste.

Sicherheit & Compliance

  • Immutable‑Ziel schützt gegen Verschlüsselung/Manipulation.
  • Rollenbasierte Zugriffe, Protokollierung aktiv.
  • Netzsegmentierung des Backup‑Pfads; gehärtete Admin‑Workstations.
  • Malware‑/Checksum‑Prüfungen vor/nach Backup‑Fenster (wenn verfügbar).
  • Datenschutz & Datenminimierung beachten.

Kapazitäts‑ & Lifecycle‑Management

  • QNAP/Windows/Immutable‑Speicher wöchentlich prüfen (Trend, Füllstand, Dedupe/Kompression).
  • Alerting bei Schwellwerten (z. B. 80/90/95 %).
  • Linux‑Immutable: aktuell ohne Löschung → Kapazitäts‑Forecast und ggf. künftige Retention‑Policy definieren.

Änderungskontrolle & Versionierung

  • Änderungen an Jobs, Zeiten, Aufbewahrung, Zielen nur per Change‑Prozess (RFC).
  • Dokumentation versionieren; Changelog pflegen.

Changelog

  • 1.1 (07.10.2025): Ergänzung Restore‑Test‑Checkliste.
  • 1.0 (07.10.2025): Erstdokumentation basierend auf aktuellem Betriebsstand.

Anhänge

  • A1: Verteiler „IT‑Mitarbeiter“ für Statusberichte.
  • A2: Passbolt‑Eintrag (Ordner/Gruppe) für Backup‑Zugänge (ohne Details in diesem Dokument).
  • A3: Restore‑Testprotokoll‑Vorlage (RTO/RPO‑Checkliste).